Olek Konrad Witt


Olek Konrad Witt
info@olekwitt.de
Telefon 0177 623 12 33
facebook

Herz der Finsternis. Eine nächtliche Expedition auf Berliner Gewässern

2015

Eine nächtliche Bootsfahrt durch Berliner Schifffahrtskanäle lädt das Theaterpublikum zur Begegnung mit Geflüchteten ein, die es trotz großer Gefahren und Risiken geschafft haben, über Grenzen und Meere hinweg nach Berlin zu kommen.

WEITERLESEN

In Anlehnung an Joseph Conrads kolonialkritische Novelle „Herz der Finsternis“ führt das Floß auf eine irrlichternde theatrale Entdeckungsreise. In einem assoziativen Reigen vermischen sich Bilder aus Vergangenheit und Zukunft, dokumentarisches Material mit traumatischer Erfahrung von Heute, nüchterne Gesetzesvorschrift mit unbewussten Wünschen. Grenzen und Räume beginnen sich zu verschieben, unbekannte Territorien tauchen auf und das Ziel liegt im Nebel. Berlin selbst wird dabei zum fremdartigen Großstadtdschungel. Ist diese Reise eine abenteuerliche Flucht in das gelobte Land oder eher ein verfluchtes Abenteuer? Ist es eine Traum-Reise, eine gefahrvolle Flucht oder nur eine Suche? Gemeinsam mit Geflüchteten (aus Mali, Somalia, Kamerun, Syrien, Afghanistan und anderen Ländern), die es geschafft haben, über Grenzen und Meere hinweg nach Berlin zukommen, entwarf das Ensemble des Theater der Migranten eine Performance mit urbanen Räumen, Textcollagen, Musik, Videoprojektionen und realen und surrealen Figuren. Gefragt wurde nach Ursachen und Beweggründen von Migration, nach deren ökonomischen und politischen Hintergründen und nach einer ungewissen Zukunft in einem globalen Kapitalismus.

Ist diese Reise eine abenteuerliche Flucht in das gelobte Land oder eher ein verfluchtes Abenteuer? Ist es eine Traum-Reise, eine gefahrvolle Flucht oder nur eine Suche? Gemeinsam mit Geflüchteten (aus Mali, Somalia, Kamerun, Syrien, Afghanistan und anderen Ländern), die es geschafft haben, über Grenzen und Meere hinweg nach Berlin zu kommen, entwarf das Ensemble des Theater der Migranten eine Performance mit urbanen Räumen, Textcollagen, Musik, Videoprojektionen und realen und surrealen Figuren. Gefragt wurde nach Ursachen und Beweggründen von Migration, nach deren ökonomischen und politischen Hintergründen und nach einer ungewissen Zukunft in einem globalen Kapitalismus.

Weitere Infos auf der Projektwebseit

Konzept und Regie: OLEK WITT Co-Regie: RICHARD DJIF Bühne/ Kostüm:
HENDRIK SCHEEL Dramaturgische Mitarbeit: MICHAEL BERON, STEFFEN NEUPERT, PEGUY TAKOU NDIE Videocollagen: MARYVONNE RIEDELSHEIMER Sound: OrZe Technik: JAKOB ARNEGGER, DET AUELL Theaterpädagogik: ROSALIN HERTRICH, ANA KAVALIS, REBECKA HOCK Regieassistenz: ELENA LIESENFELD, MICHAEL BEURON Produktionsleitung: STEFFEN NEUPERT Produktionsassistenz: ELISABETTA CIUFEGNI Öffentlichkeitsarbeit: JOHANNA RENGER Faltbootidee: FRANK BÖLTER

Mittendrin. Ein Theaterparcours

2013

Neukölln ist sowieso anders. Und jetzt sind schon wieder Neue da. Dazu die, die schon immer da waren, außer denen, die jetzt für immer weg sind. Und natürlich die, die noch kommen werden (wenn man sie lässt).

WEITERLESEN

Neue Migranten braucht das Land. Die Regierungskommission einer fiktiven Regierung besucht den Reuterkiez um sich an Ort und Stelle davon zu überzeugen, ob die Neuköllner für die Aufnahme der Neuen optimal vorbereitet sind. Der Tisch im Cafe muss gedeckt werden, eine Lesung wird in Windeseile einstudiert, der Neue heißt vielleicht Hassan und braucht mindestens ein Fahrrad. Doch Neukölln ist sowieso anders. Und zwischen Sanderstraße und Bürknerstraße sind sich nicht alle sicher, was sie tun werden, wenn er wirklich kommt… Sechzehn Darsteller/innen aus neun Ländern entwickelten Szenen rund ums Ankommen, Weggehen und Unterwegs-Sein und entführen die Zuschauer auf eine Reise durch das eigene Selbst, wobei sie unter anderem einer blinden Putzkraft, einer weißrussischen Journalistin, einem mitfühlenden Astroroboter, einem sprechenden Hund, „Buschkowski“ und einer geheimnisvollen Fleischfachverkäuferin begegnen. Gespielt wird in zwei Cafes, einem Buch- und einem Fahrradladen. Das Reuterkieztheater ist seit 2008 ein Projekt des Theater der Migranten und war schon mehrfach mit Theateraktionen an „48 Stunden Neukölln“ beteiligt.
Die Regie des diesjährigen Theaterparcours übernahmen Olek Witt und Citlali Huezo Sanchez, szenische Texte des Ensembles entstanden in Schreibworkshops mit Lorenz Hippe. Mit Unterstützung von Kulturnetzwerk Neukölln, Expedition Metropolis, Elele – Nachbarschaftsverein, Theaterhaus Mitte und den Spielorten Klötze & Schinken, Buchbund, Thomas Müller Fahrradsalon, Sippi Osteria und Café Saarbach. Gefördert wird das Projekt durch Aktion Mensch, die Europäische Union, die Bundesrepublik Deutschland und das Land Berlin im Rahmen des Programms „Zukunftsinitiative Stadtteil“ Teilprogramm „Soziale Stadt“ – Investition in ihre Zukunft.
Zu sehen war die Inszenierung fünfmal während des Kunst- und Kulturfestivals 48 Stunden Neukölln:
Am 15. Juni um 19.30, 20.15 und 21 Uhr Am 16. Juni um 17 und 17:45 Uhr

Der Tod ist ein Meister aus D – Eine theatrale Installation


Premiere am 16.10.2020, 19 Uhr.
In seiner berühmten Todesfuge schreibt Paul Celan: „Er ruft spielt süßer den Tod der Tod ist ein Meister aus Deutschland er ruft streicht dunkler die Geigen dann steigt ihr als Rauch in Luft“. Für die deutschen Nazi-Meister waren die schönen Künste vereinbar mit der Effizienz ihres mörderischen Handwerks. Umso dringlicher fragt Celan nach den Möglichkeiten der dichterischen Sprachkunst. Ist sie eine adäquate Form der Erinnerung, abseits von Zahlen und Daten? Kann sie das Unbegreifliche nahbarer machen?
Innerhalb der Räume der ehemaligen Haft und Hinrichtungsanstalt Münchner Platz Dresden nähern wir uns diesen Fragen. Durch sechs Stationen wandernd begegnen dem Publikum kurze Performances, die sich der Sprache des bedeutendsten deutschsprachigen Dichters des 20. Jahrhunderts, der vor 100 Jahren in Czernowitz geboren wurde, annähern. Ziel ist dabei nicht die Entschlüsselung, sondern eine einfühlsame Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und der Gegenwart. Neben Celan kommt auch die in Auschwitz ermordete Ilse Weber (1903-1944) mit ihren Märchen, Gedichten und Liedern zu Wort. Während Ilse Weber mit ihren Texten Trost und Hoffnung vor allen den Kindern in Theresienstadt und Auschwitz spenden wollte, ist Celans Dichtkunst als ein Versuch zu verstehen die deutsche Sprache zu „heilen“. Heilen von den Parolen, Deformierungen und der Propaganda der Nazi Ideologen und den ihnen skrupellos dienenden kalten Justiz Henkern, Verwaltungs Bürokraten und Wirtschafts Unternehmern. Das Schaf aus Lidice, das in einer Erzählung Jiří Weils (1900-1959) in Theresienstadt von der SS geschlachtet wird, und dessen Schicksal wir aufgreifen, wo weidet es heute? Seine Artgenossen grasten 1957 im kalten Frieden vor der Ruine der Frauenkirche. Während das Zerstörte inzwischen auch in Dresden wiedererrichtet und rekonstruiert ist, laufen wir Gefahr, dass Spuren des Unheils verdeckt, verdrängt und vergessen werden und ein neuer Boden für altes Unheil entsteht. Der Missbrauch der deutschen Sprache in der Zeit 1933 1945 wird von den heutigen Nationalisten und Populisten aufgegriffen.
„Der Tod ist ein Meister aus D.“ ist eine Arbeit von re-Publik Performance um den deutsch-polnischenRegisseur Olek Konrad Witt. Thematische Schwerpunkte von re-Publik Performance sind soziokulturelle Fragen und ein politischer Dialog in einer weltoffenen Gesellschaft. Das Künstler*innen Kollektiv versteht Theater als Form einer interaktiven Begegnung, indem vor allem nicht theatrale Orte wie öffentliche Plätze und Räume bespielt werden. 2019 rief re-Publik Performance anlässlich des 30jährigen Jubiläums der Friedlichen Revolution die Zärtliche Republik Sachsen aus. Im gleichen Jahr entstand die dokumentarische Performance „Was ist das Herz unserer Welt?“ Zum 100. Geburts und 50. Todestag von Paul Celan beschäftigt sich re-Publik Performance erneut mit Erinnerungskultur. Das Projekt, an dem auch Mitglieder des Gewandhaus Kinderchors Leipzig und die Choreografin Olimpia Scardi beteiligt sind, entstand in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden, DIE BÜHNE der TU Dresden , dem Münchner Platz Komitee e.V. und Mosaika e.V. Bischofswerda. Die Aufführungen finden im Rahmen der Tschechisch Deutschen Kulturtage 2020 am 16. und 17. Oktober, 19:00 Uhr in der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden statt.
Gespielt wird an wechselnden Orten und teilweise im Freien. Der Eintritt ist frei. Reservierung ist unter www.tdkt.info erforderlich.
Das Projekt wird gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und der Stiftung Sächsischer Gedenkstätten.

„Was ist das Herz unserer Welt?“

2019

Musik-Theater-Performance basierend auf den Tagebüchern von Helga Pollak-Kinsky, die als 12-jähriges Mädchen mit ihrem Vater nach Theresienstadt deportiert wurde, und den Notizen ihres Vaters.

Helgas Rolle übernahm die 14-jährige Dresdner Schülerin Elisabeth, die Helga im August 2019 in Wien getroffen hat.
Die Performance zeigte die Kraft der kreativen Resilienz. Nach Theresienstadt wurden viele KünstlerInnen, PädagogInnen und VisionärInnen deportiert. Sie alle hatten sich entschlossen, auch unter den menschenunwürdigen Bedingungen als Menschen zu leben und sich nicht der Hoffnungslosigkeit und der Angst auszuliefern. Musik, Theater und Tanz spielten eine wesentliche Rolle im Streben der Mädchen aus dem Zimmer 28, eine kreative Gegenwelt zu der bedrohlichen Realität zu schaffen.

Konzept/Regie: Olek Konrad Witt
Performance: Elisabeth Golde
Gesang: Marta Vávrová, Maria Thomaschke und Kinderchor der Jüdischen Gemeinde zu Dresden,
Choreographie: Olimpia Scardi

Kostüm: Evelyn Schücke
Videokunst: Nina Hoffmann
Videodesign: Benjamin Schindler
Regie-, Dramaturgie- und Produktionsassistenz, Filmaufnahmen:
Andrea Oberheiden-Brent

Begegnung mit Helga in Wien am 01.09.2019

Untertitel des Videos

Un-Ruhe. Nie-Spokój.

Performance inspiriert von Tadeusz Różewicz

Fotos: Ivan Nemec

„Ich habe Angst. … eine Angst vor den Wörtern, die ich geschrieben habe“.

Der diesjährige hundertste Geburtstag des polnischen Dichters Tadeusz Różewicz ist ein Anlass für einen performativen Dialog, der hier in verschiedenen Sprachen des Theaters auf-geführt wird. Ein Team von Künstler*innen aus Polen, Italien, Tunesien, Korea, Tschechien und Deutschland arbeitet gemeinsam über Grenzen hinweg.

Das Konzept der Aufführung geht sowohl auf das Prosagedicht „Geködert“ als auch auf andere Texte von Różewicz zurück. Die Performer*innen gehen der Frage nach, ob und wie Różewiczs Werk heute noch relevant ist und was er uns über den Zustand der modernen Zivilisation und über die alltäglichen Realitäten/Absurditäten/Abstrusitäten des Menschen sagt. Unter den Schichten der scheinbaren Normalität schlummert das Ungeheuerliche, ein Trauma.  – Różewicz schreibt „der Mensch ist in Auschwitz gestorben“. Wir leben im Schatten eines Verbrechens, das keine Kulturschönfärberei übertünchen kann.

„Wohl die wichtigste Frage der Fragen für Różewicz ist: Wie kann die Stellung des Menschen, nach dem Ungeheuerlichen, das mit ihm und durch ihn geschah, und in welchem Wertsystem kann sie wieder befestigt werden? Wenn der Gottglaube verloren ist, wenn die in Gottes Namen erlassenen Gebote unwirksam waren – das Du sollst nicht töten millionenfach verhöhnt −, welches Gesetz kann den Menschen vor dem endgültigen Sturz in die Vernichtung bewahren? Różewicz glaubt nicht an einen mechanischen Fortschritt, an eine automatische Weiter- und Höherentwicklung. Er fürchtet, dass Wiederholungen nicht unmöglich sind.“ (Eva Strittmatter in: planetlyrik)

Bewusst gewählt ist hier der Ort der Aufführungen: das Zentralwerk in Dresden. Dieser Ort war Zeuge der Ausbeutung, der Entwürdigung und der Entmenschlichung. Hier auf dem Gelände des ehemaligen Goehle-Werkes mussten ZwangsarbeiterInnen aus Polen und jüdischen MitbürgerInnen aus Dresden im Zweiten Weltkrieg Rüstung für den nazistischen Vernichtungskrieg produzieren.

In der Performance werden sowohl tänzerische als auch pantomimische Ausdrucksformen eingesetzt. Artur Borkowski und Agnieszka Charkot kommen vom Breslauer Teatr Pantomimy im Henryka Tomaszewskiego, eines der bedeutendsten Pantomimentheater der Welt. Die universelle Sprache der Bewegung und der Geste, derer sich die Künstler*innen bedienen werden, gehört hier zum Konzept. Das spezifische „Schweigen“ der Sprache der nonverbalen Bewegung ermöglicht es, die komplexe Natur des Menschen zu enthüllen und sein Wesen jenseits von sprachlichen oder kulturellen Barrieren zu erreichen.

Das Projekt entsteht in Zusammenarbeit zwischen der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen e.V., re-Publik Performance und dem Henryk Tomaszewski Wrocławski Teatr Pantomimy.

Premiere der Aufführung: 12. November 2021, 20 Uhr

Weitere Aufführungen: 13.11.21, 20 Uhr und 14.11.21, 18 Uhr

Performance und Choreografie: Artur Borkowski, Agnieszka Charkot, Rhama Ben Fredj, Francesca Mommo, Olimpia Scardi, Sophie-Charlott Wartner

Sounddesign: Simon Hillme

Bühnenbild und Kostüme: Soyoung Park

Licht: Jasper Gather

Dramaturgie: Agnieszka Charkot

Regieassistenz: Jana Podlipna

Konzept und Regie: Olek Konrad Witt

Eine Produktion von re-Publik Performance, Teatr Pantomimy Wroclaw und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen

Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, der Landeshauptstadt Dresden, Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, Ostdeutsche Sparkasse

Weitere Informationen unter: www.re-publik.de

Gefördert mit einem Stipendium der GVL im Rahmen von Neustart Kultur

https://gvl.de/sites/default/files/2021-04/gvl_Logo.png