Olek Konrad Witt


Olek Konrad Witt
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Szymborska Projekt

In einem leerstehenden Raum erforschten verschiedenen Künstlerinnen zwei Wochen lang die Gedichte der polnischen Nobelpreisträgerin Wislawa Szymborska. Nach dem Konzept von Olek Witt entstanden während dieser Zeit beeindruckende Tableaus vivant, Installationen und kurze Choreografien.

Durch die Kombination von Tanz, Rezitationen und Live-Musik wurde eine fesselnde Performance geschaffen, in der die tiefgründigen und oft philosophischen Gedanken von Szymborska mit dem Publikum am 22.10.23 geteilt werden. Ein einzigartiges und einmaliges Kunstwerk, in dem die Leere mit Poesie gefüllt wird.

Szymborska Projekt

Un-Ruhe. Nie-Spokój.

Performance inspiriert von Tadeusz Różewicz

Fotos: Ivan Nemec

„Ich habe Angst. … eine Angst vor den Wörtern, die ich geschrieben habe“.

Der diesjährige hundertste Geburtstag des polnischen Dichters Tadeusz Różewicz ist ein Anlass für einen performativen Dialog, der hier in verschiedenen Sprachen des Theaters auf-geführt wird. Ein Team von Künstler*innen aus Polen, Italien, Tunesien, Korea, Tschechien und Deutschland arbeitet gemeinsam über Grenzen hinweg.

Das Konzept der Aufführung geht sowohl auf das Prosagedicht „Geködert“ als auch auf andere Texte von Różewicz zurück. Die Performer*innen gehen der Frage nach, ob und wie Różewiczs Werk heute noch relevant ist und was er uns über den Zustand der modernen Zivilisation und über die alltäglichen Realitäten/Absurditäten/Abstrusitäten des Menschen sagt. Unter den Schichten der scheinbaren Normalität schlummert das Ungeheuerliche, ein Trauma.  – Różewicz schreibt „der Mensch ist in Auschwitz gestorben“. Wir leben im Schatten eines Verbrechens, das keine Kulturschönfärberei übertünchen kann.

„Wohl die wichtigste Frage der Fragen für Różewicz ist: Wie kann die Stellung des Menschen, nach dem Ungeheuerlichen, das mit ihm und durch ihn geschah, und in welchem Wertsystem kann sie wieder befestigt werden? Wenn der Gottglaube verloren ist, wenn die in Gottes Namen erlassenen Gebote unwirksam waren – das Du sollst nicht töten millionenfach verhöhnt −, welches Gesetz kann den Menschen vor dem endgültigen Sturz in die Vernichtung bewahren? Różewicz glaubt nicht an einen mechanischen Fortschritt, an eine automatische Weiter- und Höherentwicklung. Er fürchtet, dass Wiederholungen nicht unmöglich sind.“ (Eva Strittmatter in: planetlyrik)

Bewusst gewählt ist hier der Ort der Aufführungen: das Zentralwerk in Dresden. Dieser Ort war Zeuge der Ausbeutung, der Entwürdigung und der Entmenschlichung. Hier auf dem Gelände des ehemaligen Goehle-Werkes mussten ZwangsarbeiterInnen aus Polen und jüdischen MitbürgerInnen aus Dresden im Zweiten Weltkrieg Rüstung für den nazistischen Vernichtungskrieg produzieren.

In der Performance werden sowohl tänzerische als auch pantomimische Ausdrucksformen eingesetzt. Artur Borkowski und Agnieszka Charkot kommen vom Breslauer Teatr Pantomimy im Henryka Tomaszewskiego, eines der bedeutendsten Pantomimentheater der Welt. Die universelle Sprache der Bewegung und der Geste, derer sich die Künstler*innen bedienen werden, gehört hier zum Konzept. Das spezifische „Schweigen“ der Sprache der nonverbalen Bewegung ermöglicht es, die komplexe Natur des Menschen zu enthüllen und sein Wesen jenseits von sprachlichen oder kulturellen Barrieren zu erreichen.

Das Projekt entsteht in Zusammenarbeit zwischen der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen e.V., re-Publik Performance und dem Henryk Tomaszewski Wrocławski Teatr Pantomimy.

Premiere der Aufführung: 12. November 2021, 20 Uhr

Weitere Aufführungen: 13.11.21, 20 Uhr und 14.11.21, 18 Uhr

Performance und Choreografie: Artur Borkowski, Agnieszka Charkot, Rhama Ben Fredj, Francesca Mommo, Olimpia Scardi, Sophie-Charlott Wartner

Sounddesign: Simon Hillme

Bühnenbild und Kostüme: Soyoung Park

Licht: Jasper Gather

Dramaturgie: Agnieszka Charkot

Regieassistenz: Jana Podlipna

Konzept und Regie: Olek Konrad Witt

Eine Produktion von re-Publik Performance, Teatr Pantomimy Wroclaw und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen

Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, der Landeshauptstadt Dresden, Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, Ostdeutsche Sparkasse

Weitere Informationen unter: www.re-publik.de

Gefördert mit einem Stipendium der GVL im Rahmen von Neustart Kultur

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„Zärtliche Republik Sachsen“

2019

KUNSTAKTION „ZÄRTLICHE REPUBLIK SACHSEN“

Am Sonntag, den 10. November 2019, begeht die Ausrufung der Republik Sachsen ihren 101. Jahrestag. Aus diesem Anlass  lädt die Dresdner Künstlergruppe „Re-Publik“ mit ihrem Initiator Olek Witt zur Kunstaktion „Zärtliche Republik Sachsen“ am Carolaplatz, dem historischen Ausrufungsort im damaligen Gebäude des Zirkus Sarrasani, ein. Einen Tag zuvor am 9. November begeht die Friedliche Revolution von 1989 ihren 30. Jahrestag. Mit Musik, Tanz, Clownerie, Performance und Installation soll einerseits an die historischen und revolutionären Novemberereignisse erinnert werden, andererseits vor dem Hintergrund der gegenwärtigen öffentlichen und politischen Kontroversen in Sachsen, Deutschland, Europa und der Welt ein Zeichen der Demokrate und Weltoffenheit gesetzt werden. Die „Zärtliche Republik Sachsen“ wurde mit einem künstlerischen Ausrufungsakt und Umzug vom Carolaplatz zum Dresdner Schloss genau vor einem Jahr anlässlich des 100. Jahrestages am 10. November 2018 durch den Performer und Theaterregisseur Olek Witt und weiteren Künstlern der Freien Szene Dresden ins Leben gerufen. Nach dem Wunsch der Künstlergruppe soll sich die „Zärtliche Republik Sachsen“ im öffentlichen Leben Dresdens verstetigen.
Mit der Aktion werden Menschen im urbanen Raum zusammengebracht, es entstehen verabredete und zufällige Begegnungen, geplante und spontane Zusammenspiele. Intention ist, in den Teilnehmern kreatives Potential durch unmittelbares und künstlerisches Handeln für eine offene und demokratische Zivilgesellschaft und damit verbundene Veränderungsprozesse zu revitalisieren. Die Stadt wird zu einem künstlerischen, sozialen und politischen Wirkungsgefüge: der von Krieg und Zerstörung gebeutelte mittlerweile fast vergessene Carolaplatz, der heute als Stadtplatz nicht mehr erkennbar und vor allem Verkehrsknotenpunkt ist, wird temporär zu einem Ort der Erinnerung, Besinnung und aktiven Engagements.  Demokratische Handlungs- und Spielräume können so erprobt werden.

Foto: Andreas Hilger

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